Biere, die ich bisher gebraut habe

Wie bereits erwähnt, braue ich meine Biere nur mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe.
Die Mengenangaben ergeben sich aus der Berechnung unter Angabe von gewünschter Stammwürze, Bittere (IBU).
Die Auswahl der Malzsorten (bestimmt u. a. die Farbe (EBC)), der Hopfen und des Hopfungsschemas treffe ich Anhand der Beschreibungen der Rohstoffe (Farbe, Aromen etc.). Die Variationen der Malzmischungen und Hopfengaben dienen u. a. dem Lernfortschritt.
Die genannten Abweichungen in geplanter und tatsächlicher Stammwürze ergeben sich daraus, dass ich nach dem Kochen (zu viel verdampft) nicht auf die geplante Stammwürze verdünnt habe.
Keines der Biere habe ich bislang mehr als ein Mal gebraut.

Für die Erstellung der Rezepturen verwende ich „Der kleine-brauhelfer“ (Lizensiert  unter den Bedingungen der GNU General Public License Version 3).
Damit treffe ich meine Vorstellung für meine Biere am besten.

Im folgenden meine bisher gebrauten Biere mit Daten, Rezepturen und Maischprozess (Daten wie EBC, IBU, Kohlensäure- und Alkoholgehalt sind berechnet, da mir hier die Messverfahren nicht zur Verfügung stehen).
Die angegebenen Zeiten für die Verzuckerungsrast (siehe Rasten) waren die Zielvorgaben, die meist nicht erreicht werden konnten. I. d. R. war die Zeit (teilweise erheblich) länger bis zum Erreichen von Iodnormal.
Die Namen der Biere sind frei Erfunden, eine Ableitung mir bekannter Biere, sollen aber weder dem Vergleich dienen, noch verraten sie unbedingt etwas über die Eigenschaften.

1. Erster Solinger Dunkelbock

Grunddaten:

Brautag: 16.06.2019
Stammwürze: 16 °P
Alkohl: ca. 5,7 Vol.%
Farbe 72 EBC
Bittere 30 IBU
CO2-Gehalt: ca. 4,5 g/l

Malz:

5,2 kg Münchner Malz Typ II
0,455 kg CARAMÜNCH Typ II
0,028 kg CARAFA

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 32,4 g Halltertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure)
22,9 g Halltertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) für 60 Min. gekocht
10,6 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) für 10 Min. gekocht

Hefe:

11,5 g Fermentis SAFALE-58 (obergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 56 °C
Eiweißrast bei 52°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 35 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 30 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

12 Tage (wobei ab Tag 7 keine Abnahme des Restextrakts und somit keine weitere Gärung zu verzeichnen war).

Fazit:

Gerade noch ein Bock.
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Schaum nicht sehr stabil. Kohlensäure perfekt.
Kann verbessert werden.

2. Kellerbock

Grunddaten:

Brautag: 08.09.2019
Stammwürze: 18,2 °P
Alkohl: ca. 7,7 Vol.%
Farbe 98 EBC
Bittere 32 IBU
CO2-Gehalt: ca. 4,5 g/l

Malz:

6 kg Münchner Malz Typ II
0,533 kg CARAMÜNCH Typ II
0,133 kg CARAFA

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 18.6 g Halltertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure)
5,58 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure) für 30 Min. gekocht
5,58 g Halltertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) für 20 Min gekocht
7,45 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) nach dem Kochen

Hefe:

22 g Danstar Nottingham Ale (obergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 56 °C
Eiweißrast bei 52°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 55 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 35 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

6 Tage

Fazit:

Problem: zu viel Hefe! Diese Hefe ist Hyperaktiv. Der Gärbottich ist übergelaufen! Riesen Sauerei!
Angepeilt war eine Stammwürze von 17 °P; es wurde aus dem Bock ein Doppelbock.
Leider habe ich vergessen, vor dem Abfüllen die Speise zuzugeben. Daher kaum Kohlensäure.
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Schaum nicht sehr stabil.
Wäre Kohlensäure drin, wäre es ein super Doppelbock geworden….

3. Kellerbier

Grunddaten:

Brautag: 27.10.2019
Stammwürze: 16,3 °P
Alkohl: ca. 6,8 Vol.%
Farbe 40 EBC
Bittere 31 IBU
CO2-Gehalt: ca. 5 g/l

Malz:

4,9 kg Münchner Malz Typ II
0,2 kg CARAMÜNCH Typ II
0,133 kg CARAFA

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 8,5 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
8,3 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure) für 30 Min. gekocht
8 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) für 10 Min gekocht
9,08 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) nach dem Kochen

Hefe:

11 g Danstar Nottingham Ale (obergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 59 °C
Eiweißrast bei 54°C für 10 Min.
Maltoserast bei 62 °C für 60 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 45 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

5 Tage. Schon nach 4 Tagen keine Aktivität mehr.

Fazit:

Angepeilt war eine Stammwürze von 13,8 °P; so wurde es zum Bock.
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Schaum nicht sehr stabil.
Insgesamt ein ordentlicher Bock.

4. Spezial

Grunddaten:

Brautag: 9.11.2019
Stammwürze: 12,6 °P
Alkohl: ca. 5,2 Vol.%
Farbe 42 EBC
Bittere 33 IBU
CO2-Gehalt: ca. 5 g/l

Malz:

3,7 kg Münchner Malz Typ II
0,34 kg CARAMÜNCH Typ II

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 19 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
6,35 g Halltertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) für 20 Min. gekocht
2,86 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) für 6 Min gekocht
3,5 g Perle (4,5 % Alpha-Säure) nach dem Kochen

Hefe:

11 g Danstar Nottingham Ale (obergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 57 °C
Eiweißrast bei 54°C für 10 Min.
Maltoserast bei 62 °C für 60 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 40 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

5 Tage. Schon nach 3 Tagen keine Messbare Änderung des Restextraktgehalts mehr.

Fazit:

Ein sehr gutes Bier!
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Schaum nicht sehr stabil aber schon besser….

5. Spezial Hell

Grunddaten:

Brautag: 27.12.2019
Stammwürze: 13,3 °P
Alkohl: ca. 5,0 Vol.%
Farbe 16,5 EBC
Bittere 31 IBU
CO2-Gehalt: ca. 5 g/l

Malz:

4,36 kg Wiener Malz
0,48 kg CARAHELL

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 2,07 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
13,24 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure) für 70 Min. gekocht
11,78 g Hallertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) für 15 Min gekocht
4,68 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) nach dem Kochen

Hefe:

23 g Fermentis SAFLAGER S-23 (untergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 56 °C
Eiweißrast bei 54°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 60 Min.
Kombirast bei 68 °C für 20 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 40 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

23 Tage. Nach 19 Tagen Änderung des Restextraktgehalts mehr.

Fazit:

Ein sehr gutes Bier!
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Spürbare Honignote. Der Mandarina Bavaria sehr dezent.
Schäumt stark, Schaum sehr stabil.
Ein Kandidat zur Wiederholung mit etwas weniger Kohlensäure.
Mein Alternativname für dieses Bier wäre Manna.

6. Spezial Hell II

Grunddaten:

Brautag: 8.02.2019
Stammwürze: 14,6 °P
Alkohl: ca. 6,1 Vol.%
Farbe 18 EBC
Bittere 28 IBU
CO2-Gehalt: ca. 5,5 g/l

Malz:

4,52 kg Wiener Malz
0,8 kg CARAHELL

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 4,81 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
14,44 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure) für 70 Min. gekocht
2,9 g Hallertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) für 15 Min gekocht
1,95 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) 10 Min. nach dem Kochen

Hefe:

23 g Fermentis SAFLAGER S-23 (untergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 56 °C
Eiweißrast bei 54°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 80 Min.
Kombirast bei 68 °C für 20 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 40 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

16 Tage.

Fazit:

Wieder ein sehr gutes Bier!
Schöne Farbe.
Guter Geschmack, feine Bittere und Hopfennoten.
Spürbare Honignote. Der Mandarina Bavaria etwas deutlicher.
Schäumt stark, Schaum sehr stabil.
Kohlensäure verringern!

7. Spezial Hell v1.5

Grunddaten:

Brautag: 28.02.2021
Stammwürze: 13,5 °P
Alkohl: ca. 5,2 Vol.%
Farbe 15 EBC
Bittere 27 IBU
CO2-Gehalt: ca. 4,7 g/l

Malz:

4,623 kg Wiener Malz
0,63 kg CARAHELL

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 13,6 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
5,9 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure) für 70 Min. gekocht
3,9 g Hallertauer Mittelfrüher (3,2 % Alpha-Säure) 10 Min. nach dem Kochen
1,5 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) 10 Min. nach dem Kochen
2,5 g Spalter Select (3,8 % Alpha-Säure) 10 Min. nach dem Kochen

Hefe:

23 g Fermentis SAFLAGER S-23 (untergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 54 °C
Eiweißrast bei 54°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 60 Min.
Kombirast bei 68 °C für 20 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 40 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 20 Min.

Hauptgärung:

35 Tage (bei ~ 9°C)

Fazit:

Obwohl ich wegen der langen Hauptgärung Bedenken hatte, war diese Weiterentwicklung des Spezial Hell II gut gelungen.
Schöne Farbe, Geschmack, Schaum und Kohlensäuregehalt entsprachen relativ genau der Planung.
Die Bittere und Hopfennoten sind gut entwickelt.
Der Schaum ist nicht ganz so stabil wie beim Vorgänger.

8. Bayrisch IPA

Grunddaten:

Brautag: 11.09.2021
Stammwürze: 16 °P
Alkohl: ca. 6,4 Vol.%
Farbe 16 EBC
Bittere 60 IBU
CO2-Gehalt: ca. 4,5 g/l

Malz:

4,696 kg Pale Ale
0,55 kg CARAHELL

Hopfen:

Vorderwürzehopfung mit 21,7 g Halltertauer Magnum (12 % Alpha-Säure)
22 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) 20 Min. gekocht
9,8 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) 10 Min. gekocht
10,7g Cascade (6,4 % Alpha-Säure) 10 Min. gekocht
20 g Mandarina Bavaria (8,3 % Alpha-Säure) beim Läutern
20 g Cascade (6,4 % Alpha-Säure) beim Läutern

Hefe:

11 g Danstar Nottingham Ale (obergärig)

Rasten:

Einmaischen bei 54 °C
Eiweißrast bei 57°C für 10 Min.
Maltoserast bei 63 °C für 60 Min.
Zwischenrast bei 68 °C für 20 Min.
Verzuckerung bei 72 °C für 60 Min.
Abmaischen bei 78 °C für 10 Min.

Hauptgärung:

6 Tage (bei ~ 17,5°C)

Fazit:

Farbe und Aromen des Jungbieres sind gut.
Die Aromen des Mandarina Bavaria und Cascade (Mandarine und Grapefruit) sind deutlich vernehmbar, dürften aber noch etwas stärker sein.
Das Bier ist deutlich bitter aber nicht übertrieben.
Die Aktivität der Hefe war bei einem Restextrakt von 4,3% nach dritten Tag nahezu eingestellt. Ab dem vierten Tag, nachdem ein Restextrakt von 4% erreicht war, hat sich nichts mehr getan.
Das Bier ist abgefüllt und befindet sich in der Nachgärung.
Eine Reifezeit von mind. sechs Wochen ist angepeilt.

Bei der ersten Verkostung nach sechs Wochen waren die gewünschten Hopfenaromen gut wahrnehmbar, allerdings noch nicht deutlich genug. Mit längerer Reifezeit haben sich die Aromen weiter entwickelt.
Nach über einem Jahr ist festzuhalten, dass sich dieses Bier hervorragend entwickelt hat.
Die Bezeichnung IPA ist allerdings nicht zutreffend, da die Farbe für „Pale“ deutlich zu dunkel. Amber Ale trifft es besser.

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